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Kempten,

Das THW Kempten im Corona Einsatz

CoViD-19 hält die Welt in Atem. Der Ortsverband Kempten ist mit rund 50 Helferinnen und Helfern in die Örtliche Gefahrenabwehr eingebunden. In den vergangenen 60 Tagen der Krise waren unsere Kemptener Helfer bisher über 3800 Stunden für den Schutz der Bevölkerung im Einsatz und die Einsätze dauern noch an.

Die Einsatzoptionen des THWs in Bayern sind sehr vielfältig. Unser Ortsverband war in mehreren Einsätzen unterschiedlichster Art eingebunden.

Zu Beginn unterstützten wir das örtliche Gesundheitsamt beim Aufbau und beim Betrieb einer Corona-Test Drive-In Station. Zunächst täglich, später jeden zweiten Tag, waren unsere Helfer vor Ort, um die Ein- und Auslasskontrolle, sowie die Verkehrslenkung innerhalb der Teststelle zu koordinieren.

Mit dem Ausrufen des Katastrophenfalls in Bayern wurde die Führungsgruppe Katastrophenschutz in Kempten einberufen. Unsere Führungskräfte standen in regelmäßigem Austausch mit der Örtlichen Einsatzleitung, um beispielsweise bei der Erkundung von Ausweich- und Zusatzunterbringungen für Pflegeeinrichtungen aus technischer Perspektive zu beraten.

Parallel dazu wurde die Versorgung der medizinischen Dienste, Pflege- oder Betreuungseinrichtungen und Arztpraxen mit medizinischer Schutzausstattung durch den Freistaat Bayern geregelt. Das THW unterstützt den Freistaat bei der Logistikabwicklung. Unser Ortsverband ist regelmäßig für die Flächentransporte aus dem bayerischen Zentrallager zu den örtlichen Logistikstützpunkten eingeteilt. Mit personeller Unterstützung durch unsere Fachgruppe Führung/Kommunikation koordiniert die Stadt Kempten die Verteilung an die lokalen Bedarfsträger. Zu Beginn wurde die Verteilung noch mit einer Excelprogrammierung verwaltet. Mit zunehmender Verteilmenge wurde dieses Vorgehen jedoch zu unübersichtlich, weshalb unsere Helfer kurzerhand einen Webshop programmierten und nun diesen für den Zweck der Bedarfserhebung, der Verteilung und anschließenden Verwaltung der Ausgaben einsetzen.

Unser Technischer Zug wurde von der Örtlichen Einsatzleitung angefordert, um bei der an die Lage angepassten Ertüchtigung der Notaufnahme am Kemptener Klinikum zu unterstützen.

Mit der Zunahme der Infektionsfälle im Allgäu und in Bayern beschloss die Stadt Kempten ein Behelfskrankenhauskonzept zu erstellen. Im Rahmen der durchgeführten Erkundungen wurde dafür eine große Veranstaltungshalle als geeignet befunden. Um auf den Worst-Case vorbereitet zu sein, wurde die Halle vorsorglich als Fieberpraxis mit der Option einer Erweiterung zu einem Behelfskrankenhaus eingerichtet. Um allen Anforderungen, besonders den medizinisch-fachlichen, gerecht zu werden, erfolgte die Erkundung aus verschiedensten Blickwinkeln. So waren an der Erkundung neben dem Örtlichen Einsatzleiter die Johanniter Unfallhilfe und der bestellte Versorgungsarzt der Stadt Kempten beteiligt. Unser Ortsverband entsendete einen Fachberater, der die Erkundung aus dem Blickwinkel des THWs begleitete.

Nach der Festlegung des Aufbaukonzepts wurden die Sachgebietsleiter der Fachgruppe Führung/Kommunikation mit der Beschaffung der erforderlichen Materialien beauftragt. Die Ausgangsbeschränkungen und die damit verbundenen Schließung vieler Geschäfte stellte unsere Sachgebietsleiter dabei vor ungekannte Herausforderungen. Dank der Flexibilität der Händler war die Beschaffung dann dennoch kurzfristig möglich.

Unsere Bergungsgruppe wurde beim Aufbau der Fieberpraxis durch die Bergungsgruppen der Ortsverbände Krumbach und Kaufbeuren unterstützt. Mit 40 Helferinnen und Helfern konnte innerhalb weniger Tage die Fieberpraxis betriebsbereit eingerichtet werden.

Die befürchtete Überlastung der stationären Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten blieb glücklicherweise bisher aus.

Aus diesem Grund konnte die Fieberpraxis ungenutzt nach wenigen Wochen wieder zurückgebaut werden. Diese Einsatzaufgabe wurde durch unseren Technischen Zug durchgeführt.

Die jüngste Entwicklung der Zahlen des Robert-Koch-Instituts lässt hoffen, dass die Pandemielage in Deutschland sich entspannt. Einige Einsatzabschnitte, vor allem die mit Bezug auf Logistikaufgaben sind weiterhin aktiv.
Unsere Einsatzstrukturen bleiben daher bis auf weiteres aufrecht erhalten. Sie werden jedoch in reduziertem Umfang weitergeführt, solange es die Lageentwicklung zulässt.

Der Leitungs-/Koordinierungsstab, der aus den beiden Einheitsführern des Ortsverbands und der Ortsverbandsführung besteht, blickt stolz auf das bisher Geleistete!

Diese sehr ungewöhnliche Einsatzlage hat alle Beteiligten vor viele ungekannte Situationen gestellt. Die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen und die außerordentlich hohen Hygienevorgaben sind eine bisher nicht dagewesene Herausforderung für unseren Ortsverband.

Dieser Einsatz war und ist weiterhin eine Belastungsprobe für alle Helfer. Die reibungslose Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und den anderen Einsatzorganisationen sorgte jedoch für einen sehr strukturierten Einsatzverlauf.

Die Prognosen deuten an, dass es weitere Infektionswellen geben wird.

Die Helfer unseres Ortsverbands beweisen im täglichen Einsatz, dass auch diese Einsatzlage uns als Team zusammenrücken lässt, getreu dem Corona-Motto „Zusammenhalten trotz Abstand halten“.


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