Die Firma Blickle & Scherer aus Karlsruhe hat den Auftrag vom THW erhalten, alle Einsatzfahrzeuge der Fachgruppen Führung/Kommunikation bundesweit umzurüsten. Es wurden jeweils ein Muster der FüKomKW 1. Beschaffungsserie und eines der 2. Beschaffungsserie, sowie ein Führungskraftwagen (FüKW) als Muster umgerüstet.
In den verschiedenen Fahrzeugen wurden jeweils unterschiedliche Umbauten vorgenommen, um zum einen den Digitalfunk, aber auch Anpassungen zur Vereinheitlichung bzw. zum Ausgleich von vorhandenen Mängeln vorzunehmen.
Der FüKomKW der zweiten Serie aus der FK Heidelberg und der FüKW aus Mönchengladbach waren die Muster der anderen Fahrzeugtypen. In das Kemptener Fahrzeug wurde neben den Funkgeräten ein neues Kombigerät aus Batterieladegerät und Sinuswandler eingebaut.
Desweiteren wurde eine Mehrfachladeschale für die tragbaren Digitalfunkgeräte eingerüstet. Um die Ausbildung der Einsatzkräfte zu vereinheitlichen, wurde auch der Montageort der Funkgeräte dem, der zweiten Serie angeglichen.
Auch die Umrüstung der Telefonanschluss- und Netzwerk-Patchfelder sowie ein neues Antennenrangierfeld wurden nach dem bestehenden System der zweiten Serie erstellt.
Der auffälligste Umbau ist sicherlich die neue Konsole in der Fernmeldezentrale, die die neuen Arbeitsplätze der Sprechfunker darstellt. Mit nunmehr zwei analogen 4m und einem analogen 2m Sprechfunkgerät und drei Digitalfunkgeräten (MRT) ist hier die Kommunikation in allen Bereichen, egal ob noch analog oder schon digital gefunkt wird, möglich.
Für die Verbindung während der Fahrt wurde im Führerhaus ein weiteres Digitalfunkgerät eingebaut. Zu dem Umbau wurden auch schon 5 HRT (digitale Handsprechfunkgeräte) geliefert, die die Ausstattung vervollständigen.
Um im Einsatz diese Geräte möglichst störungsfrei betreiben zu können, wurden auch neue Anschlüsse für Mastantennen vorgesehen, die jetzt auch den Anschluss der Digitalfunkgeräte ermöglichen.
Die kemptener THW´ler werden in den nächsten Wochen ihre Erfahrungen zu den Umbauten an die THW Leitung weitergeben, damit Änderungen oder Verbesserungen in den Umbau der restlichen Fahrzeuge aus der ersten Serie mit einfließen können.
Im Rahmen der Erprobung wurde schon festgestellt, dass, obwohl das Digitalfunknetz in Schwaben erst in den nächsten Jahren nutzbar sein wird, das Netz aus dem Raum Baden-Württemberg im Umland von Kempten teilweise verfügbar ist. Somit können auch Tests im Digitalfunknetz abgehalten werden, wenn dies mit den entsprechenden Behörden im Vorfeld abgestimmt ist.
Unabhängig vom digitalen Netzausbau können die neuen Geräte schon jetzt im Direkt Modus (DMO) jederzeit genutzt werden.